Trotz großer Not und Erschwernisse finden sich die Hochländer wieder zusammen, um wieder aufzubauen, was an materiellen, aber auch ide ellen Werten verloren ging.
unterbrechen der Zusammenbruch der staatlichen Ordnung und die Anordnungen der Militärregierung zunächst jede Vereinstätigkeit. Trotzdem reißt die Verbindung zwischen den Sektions und Ausschussmitgliedern nicht ab. Die Hochländer treffen sich jetzt beim Stamm tisch im Löwenbräukeller. Auch die Touren tätigkeit, besonders unter den jüngeren Mit gliedern, kommt in erfreulichem Maße wieder in Schwung. Im November bildet sich unter Vorsitz von Josef Paur ein vorläufiger Aus schuss, dem als Zweiter Vorsitzender Hans Ackermann und als Mitglieder Dr. August Siebauer, Dr. Wilhelm Fiedler, Willy Altweg, Franz Maier und Matthäus Hüttenhofer ange hören. Den Hüttenbetrieb bringen tatkräftige und bewährte Mitglieder wieder in Gang.
wird im Februar der Antrag auf Wieder aufnahme der Vereinstätigkeit gestellt. Nach Rücktritt von Josef Paur übernimmt Hans Ackermann den Vorsitz des vorläufigen Aus schusses. Im Frühjahr wird die Wimbach grieshütte in gutem Zustand und mit allen Be sitztümern, die seit der Übernahme 1934 von der Sektion eingebracht wurden, wieder an den Touristenverein „Die Naturfreunde“ zurückge geben. Günther Stemmer stürzt am Wörner töd lich ab.
im Juni wird der Sektion die Ge nehmigung zur Wiederaufnahme der Vereins tätigkeit gewährt unter der Voraussetzung, dass sich die Sektion „Alpenclub Hochland“ nennt und dass die vor 1933 geltende Satzung als vor läufige Satzung gilt. Auf Anordnung der Militärregierung dürfen nur politisch unbe lastete Personen oder solche, die höchstens als Mitläufer eingestuft werden, Mitglied sein. In der ordentlichen Mitgliederversammlung am 05. November wird der erste Ausschuss nach dem Krieg wie folgt gewählt:
Erster Vorsitzender Hans Ackermann
Zweiter Vorsitzender Josef Paur
Erster Kassenwart Dr. Wilhelm Fiedler
Zweiter Kassenwart Willy Altweg
Erster Schriftführer Willy Altweg
Zweiter Schriftführer Ludwig Mayer
Hochlandhütte Hanns Herkert Ernst Lipfert
Soiernhaus Josef Greindl Theo Peter
Blaueishütte Willy Altweg
Arnspitzhütte Franz Maier
Mühltalalm Fritz Erhardt Walter Berleb
Touren und Skiwart Matthäus sowie Jungmannschaft Hüttenhofer
Im November beginnen im Hofbräuhaus wieder die Lichtbildervorträge und die Sektions abende.
im Frühjahr übernehmen die Münchner Alpenclubs unter zahlreicher Beteiligung von Mitgliedern des „Alpenclub Hochland“ die Schutträumung im Alpinen Museum. Noch vor der Währungsreform beginnen Hochländer mit der Wiederherstellung des fast vollständig ver fallenen unteren Soiernhauses. Die westliche Hälfte des Gebäudes baut die Bergwacht Krün aus. Dieser Teil wird der Bergwacht bis auf weiteres zur Verfügung gestellt. Die Jungmann schaft und die Jugendgruppe nehmen wieder verstärkt die alpinen Tätigkeiten auf. So führt die Jungmannschaft einige Hochtouren in der Großglocknergruppe durch und macht einige Erstbegehungen im Karwendel.
ist es endlich möglich, den nie geliebten Namen „Alpenclub“ abzulegen und wieder den vertrauten Namen „Alpenverein Sektion Hoch land e. V.“ zu verwenden. Die notwendigen Re paraturen an unseren Hütten stellen die Sektion fast vor unlösbare Aufgaben. Nach einem Spen denaufruf zeigt sich wieder einmal der altbe währte Hochlandgeist. Es kommt zu beträcht lichen Geld und auch Materialspenden, die zu sammen mit freiwilligen Arbeitsleistungen von Hochländern jeden Alters die Arbeiten an den Hütten ermöglichen. Im Oktober wird das 40 jährige Bestehen der Hochlandhütte gefeiert. Gleichzeitig wird eine Gedenkfeier für die 66 Gefallenen des Zweiten Weltkrieges abgehalten und auf dem Gipfel des Wörner wird ein Kreuz errichtet. Dr. Fritz März und Heinz Steinmetz tragen das Kreuz zum Gipfel. Zur Einweihung versammeln sich 52 Hochländer auf dem Gipfel. Im Herbst wird die Baumoosalm im Traithengebiet zunächst für fünf Jahre ge pachtet. Mitglied Gustl Bernatz unternimmt eine Reise „Kreuz und quer durch USA“. Alois Degani stürzt am Hochwanner tödlich ab.
wird nach einigen vorbereitenden Ver sammlungen, an denen Hans Ackermann und Hans von Bomhard beteiligt sind, in Würzburg der Deutsche Alpenverein wiedergegründet. In den Verwaltungsausschuss des DAV wird Hans Ackermann als Referent für Jugendbergsteigen und Jugendwandern gewählt. Hans Ackermann ist jahrelang eine der stärksten Persönlichkeiten im Alpenverein. Er bekleidet noch das Amt des Kulturreferenten und des Schatzmeisters. Ins gesamt ist er 15 Jahre im Verwaltungsausschuss tätig.
stürzt Rudolf Kühles an der Kampen wand tödlich ab. Unser Gründungsmitglied Ignaz Stiefel stirbt. Die Blaueishütte wird um gebaut. Der Hüttenreferent Willy Altweg schreibt in seinem Bericht: „... die kleine, sich gut ins Gelände schmiegende Hütte hat sich in ein recht massives Haus, das sich mit ver änderter Front darbietet, verwandelt. Dies war unumgänglich, um eine Unterkunft zu schaffen, die den vom immer steiler werdenden Blaueis gletscher drohenden Lawinen standhalten kann.“ Auch bei den anderen sechs Hütten wird kräftig gearbeitet und instandgesetzt. Durch Erreichen der Altersgrenze hat die Jungmann schaft de facto aufgehört zu bestehen.
steht ganz im Zeichen des 50jährigen Sektionsjubiläums. Den Höhepunkt bildet der Festabend, der von vielen Hochländern mit ihren Angehörigen und zahlreichen Ehren gästen besucht wird. Erstmals wird von einem Maiausflug anstatt des früheren „Altherrn Ausflugs“ berichtet. Die Tourenberichte weisen vermehrt Touren in die Westalpen auf. Durch die Grenzöffnung nach Österreich geht der Besuch unserer Hütten, besonders bei der Hochlandhütte, stark zurück. Herbert Sterner stürzt tödlich ab.
lehnt die Hauptversammlung der Sektion den Antrag, Damen als Gäste bei den Vortragsabenden zuzulassen, mit 32 gegen 31 Stimmen ab. Erst eine extra einberufene außeror dentliche Hauptversammlung ergibt ein klares Votum für die Damen. Dr. Fritz März leitet die „Deutsche KordillerenKundfahrt 1953“, die auch von der Sektion Hochland unterstützt wird, und besteigt dabei erstmals den Ausangate (6384 m), den Colque Cruz (6111 m) und den 6010 m hohen Cayangate. Zwei weitere Mitglieder, Dr. Fritz Henkel und Friedrich Voigt, nehmen an der „Anatolien Kundfahrt des DAV 1953“ teil und besteigen dort eine Reihe von Bergen über 3000 m. Hans Halbig wird zum Hüttenreferenten für das Soiernhaus gewählt.
ist ein Jahr der Konsolidierung. Beson ders hervortretende Ereignisse gibt es nicht. Sorge macht die Jugendgruppe und die Jungmannschaft. Es fehlt an starken Persönlichkeiten, um beide Gruppen wieder aufzubauen und in Schwung zu bringen und an die alte Tradition eines Professor Josef Pölcher wieder anzuschließen.
Ludwig Lacher stürzt tödlich ab.
hält der Ausschuß eine Rückschau auf die ersten 10 Jahre nach 1945 und stellt fest, dass sich unsere kleine Sektion gut behauptet und entwickelt hat. Unsere sieben Hütten be finden sich in gutem Zustand, die Sektion ist in wichtigen Gremien des DAV vertreten und das Sektionsgeschehen hat einen hohen Standard erreicht, der an die Vorkriegszeit anschließt. In Herbert Fingerle wird ein Leiter für die Jugend gefunden, der sofort auch wieder die Touren tätigkeit in Gang bringt.
Am 28. Dezember wird die Blaueishütte durch eine Lawine vollständig zerstört.
DAV Sektion Hochland
Sonia Branchadell
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