Die Neuzeit von 1956 bis 2002

Diese Zeit ist geprägt von den gesellschaft­lichen, wirtschaftlichen und politischen Ver­änderungen, die viele von uns noch direkt selbst erleben.

1956

ist die Sektion in erster Linie mit dem Wiederaufbau der Blaueishütte beschäftigt. Die Hütte soll nach dem von Mitglied Architekt Harry Hartmann gefertigten Bauplan 1957 wie­ der aufgebaut werden. Auf der Hochlandhütte wird das Dach erneuert. Die Mitgliederzahl der Jungmannschaft und Jugendgruppe ist erfreu­ lich auf 46 angewachsen. Neben vielen Berg­ und Skitouren wird auf der Oberreintalhütte ein Kletterkurs abgehalten.

1957 

sind die Vorbereitungen für den Wieder­ aufbau der Blaueishütte weitgehend abge­ schlossen. Sorge bereitet noch die Transport­ frage.

1958 

liegen die Fakten für den Wiederaufbau der Blaueishütte auf dem Tisch: Gesamtkosten 202.000 DM, ungedeckter Betrag für die Sek­ tion 70.000 DM. Der Ausschuss befasst sich in eingehenden Sitzungen mit der schwierigen Lage und trägt die Gründe der Hauptver­ sammlung vor. Die Mitglieder in der Hauptver­ sammlung am 05. Februar fassen schweren Herzens den einstimmigen Beschluss, „den Wiederaufbau der Blaueishütte nicht durchzu­führen und das Arbeitsgebiet der Sektion in der Hochkalter­Hocheisgruppe einer anderen Sek­ tion des DAV zur Verfügung zu stellen.“ Schließlich übernimmt die Sektion Berchtes­ gaden das Arbeitsgebiet und baut die Blaueis­ hütte wieder auf.

1959

wählt die Hauptversammlung des DAV unser Mitglied Hans von Bomhard zum Zwei­ ten Vorsitzenden des DAV. Er prägt als tat­ kräftiger Vorsitzender des Verwaltungsaus­ schusses bis 1964 den Alpenverein als Berg­ steigerverein. Voller Stolz sagt er viel später einmal: „Ich war der Alpenverein“. Im Oktober wird das 50­jährige Bestehen der Hochland­ hütte gefeiert. Unser Mitglied Pfarrer Bleicher hält die Bergmesse und nimmt die Totenehrung am Gedenkkreuz vor.

1960 

im Sommer erfährt die Tourentätigkeit der aktiven jüngeren Mitglieder durch die Auf­ nahme von Führungstouren durch unser Mit­ glied Walter Berleb eine erfreuliche Wieder­ belebung.

1961 

beklagt der Tourenwart, wie auch schon in den Vorjahren, die geringe Zahl der abge­ gebenen Tourenberichte. Er appelliert an die „Ehrenpflicht“ zur Abgabe und bezeichnet die Tourenberichte als eine der wichtigsten Bilan­ zen der Sektion. Es ist bekannt, dass viele Hochländer Touren überall in den Alpen und auch sonst wo unternehmen, ohne das zu be­ richten.

1962 

wird im November das 60­jährige Sektionsjubiläum festlich gefeiert. Dem Festabend geht ein Herrenabend voraus, an dem sich 100 Hochländer beteiligen. Anderl und Resi Rüth übernehmen die Betreuung des Soi­ ernhauses.

1963

bereitet Mitglied Otto Moser durch den Zusammenschluss der aktiven Jungmitglieder die Grundlage für deren alpine Betätigung bei den Führungstouren. Werner Beindner wird zum Hüttenreferent der Mertelhütte gewählt.

1964

errichten Jungmannen das von Rolf Richter gestiftete Gipfelkreuz auf der Tiefkarspitze. Im Januar stirbt Ehrenmitglied Franz Maier. Der „Arnspitz­ Maier“ betreute als Hüttenreferent fast 40 Jahre die Arnspitzhütte. Er hat während dieser Zeit über 350 Mal die Hütte besucht. Als Nachfolger wird Gerwin Müller gewählt. Neben Dr. Fritz März besteigen Sepp Roll und Heinz Steinmetz mehrere Gipfel auf Korsika, teilweise auf sehr schwierigen Routen.

1965 

gegen Ende des Jahres äußert Ehren­ mitglied Josef Paur den Wunsch, seine von ihm von 1935 bis 1965 ausgeübte Funktion als Zweiter Vorsitzender, davon sieben Jahre Ver­ tretung des Ersten Vorsitzenden, in jüngere Hände zu legen.

1966 

übernimmt Otto Moser die Leitung der Jugend­ und Jungmannschaft. Deren alpine Tätigkeiten nehmen sofort kräftig zu: 280 Alpengipfel werden bestiegen, davon 63 über 3000 m und 2 über 4000 m. Gustl Bernatz wird als Nachfolger von Josef Paur zum Zweiten Vorsitzenden gewählt.

1967 

beschließt die Hauptversammlung den Aus­ und Umbau des Soiernhauses. Unter Lei­ tung von Otto Moser fahren 6 Jungmannen mit anderen Hochländern nach Korsika und be­ steigen dort 132 Gipfel.

1968 

wird auf dem Soiernhaus der Anbau für den Aufenthaltsraum errichtet und der Dach­ stuhl neu gebaut. Die Arbeiten werden von der Firma Schwarzenberger, Krün und von Hoch­ ländern und Freunden des Soiernhauses durch­ geführt. Dr. Fritz März besteigt im Rahmen der „Allgäuer Andenkundfahrt 1968“ erstmals vier Berge in der Cordillera Carabaya.

1969

tritt ein Wechsel in der Geschäftsstelle ein. Willy Altweg und seine Frau übergeben nach über 20jähriger Tätigkeit die Geschäfte an Lina und Georg Gebhart. Nach 20jähriger er­ folgreicher Arbeit als Hüttenreferent der Hoch­ landhütte übergibt Hans Herkert diese Funktion an seinen bisherigen Vertreter Hans Dreßl.

Der DAV begeht seine Hundertjahrfeier. Bei der zu diesem Anlass durchgeführten alpinen Kunst­ ausstellung werden auch Bilder unserer Mitglieder Sigfrid Neumann und Josef Paur ge­ zeigt. Gegen Ende des Jahres wird das Vereins­ lokal gewechselt, das seit der Gründung 1902 das Hofbräuhaus, unsere Heimat, war.

Unter Leitung von Otto Moser und Gustl Bernatz starten im Februar 13 Hochländer, darunter 7 Jungmannen, zu den höchsten Gipfeln Afrikas. Sie besteigen unter anderen Bergen im Mt. Kenya­Hauptstock den Nelion (5188 m) und den Batian (5199 m) und in der Kilimand­ scharogruppe die Hauptgipfel Uhuru Peak (5895 m). Die Jungmannschaft besteigt insge­ samt 597 Gipfel, davon 28 über 5000 m, 32 Vier­ und 94 Dreitausender.

1970

werden die Aus­ und Umbauarbeiten des Soiernhauses abgeschlos­ sen. Die Vortragsabende werden in das Alpenvereinshaus auf der Praterinsel verlegt. Der Spendenaufruf zu Gunsten des Soiernhauses steigert das Spendenaufkommen auf insgesamt 38.000 DM.

1971 

beauftragt die Mitgliederversammlung den Ausschuss, den Bau einer Materialseilbahn zum Soiernhaus zu prüfen.

1972 

wird das Prüfungsergebnis der Mitgliederversammlung vorgelegt, die dem Bau zu­ stimmt. Mit den Vorbereitungsarbeiten wird noch in 1972 begon­ nen. Gustl Bernatz führt mit einer seiner berühmten Gruppe von Hochländern ins Wallis, um dort von Sass Fee aus mehrere Viertausender zu besteigen.

1973

steht wieder im Zeichen einer großen, von Gustl Bernatz und Otto Moser organi­ sierten, Hochländerfahrt. 25 Hochländer und 7 Gäste fliegen nach Nepal, um im Solu­ Khumbu­Gebiet am Südfuß des Mt. Everest Bergtouren zu unternehmen. In Kathmandu stößt Georg Roll, der mit seinem VW­Bus von München aus angereist ist, zur Gruppe. In zwei getrennten Gruppen werden der Kala Patar (5545 m), der Luzza Peak (5593 m), der Island Peak (6100 m) und der Chukung Ri (5546 m) über den Normalweg und von Dr. Gerhard Meyer und Helmut Pabst über den Südgrat (IV­ - V) bestiegen.

1974

im September führt Georg Roll acht Hochländer eine Woche lang durch die Julischen Alpen (Jugoslawien). Unser Mitglied Sigfrid Neumann stirbt im Alter von 86 Jahren. Neumann durchstreifte sein Leben lang als Maler, Jäger, Alpinist, Ethnograph und Schrift­ steller alle Kontinente und ließ mit seinen Bil­ dern und Vorträgen die Sektion an seinen Erleb­ nissen teilhaben. Zum Soiernhaus wird die Materialseilbahn fertig gestellt. Die Gesamt­ kosten belaufen sich auf 90.977 DM. Die Hütte ist jetzt auch voll bewirtschaftet. Damit geht auf dem Soiernhaus auch die „Malventee­ Zeit“ zu Ende.

1975 

tagt auf Anregung von Hans Ackermann der Ausschuss erstmals auf der Hochlandhütte. Diese Sitzung erweist sich als sehr erfolgreich und soll in der Zukunft beibehalten werden. Im Alter von 97 Jahren stirbt Ernst Enzensperger, der als Initiator der Alpenvereinsjugend und als Vater des bayerischen Jugendherbergswerks schon zu Lebzeiten eine historische Persönlich­ keit war.

1976 

wird nach einer Satzungsänderung Otto Moser als Vertreter der Sektionsjugend in den Vorstand gewählt. Der Zweite Vorsitzende Gustl Bernatz, gleichzeitig Vortragsreferent und unermüdlicher Tourenführer sowie Organisator

von Auslandsbergfahrten, steht für das Amt des Zweiten Vorsitzenden nicht mehr zur Ver­ fügung. Sein Nachfolger wird Walter Berleb. Dr. Gerhard Meyer übernimmt als Nachfolger die Leitung der Jungmannschaft. Im April star­ tet Georg Roll zu einer einwöchigen Rund­ wanderung zum „Heiligen Berg Athos“ in Griechenland, an der sich mehr als 20 Hochländer und Gäste beteiligen. Erstmals wird eine Herbstwanderung durchgeführt.

1977 

feiert die Sektion das 75­jährige Grün­dungsjubiläum. An die 350 Hochländer, Ange­ hörige und Ehrengäste treffen sich zu dieser Feier im Bürgerbräukeller, bei der Ehren­ mitglied Hanns Herkert als Münchner Kindl verkleidet die Eigenheiten der Sektion heraus­ stellt.

Anläßlich des 75jährigen Bestehens der Sektion führen sieben Hochländer, darunter drei Mitglieder der Jungmannschaft, eine Kundfahrt in das Pamirgebirge durch und bestei­ gen dabei den 7482 m hohen Pik Kommunismus und den 7105 m hohen Korschenewskaja.

Weitere 13 Hochländer unternehmen eine Kundfahrt nach Peru, in das Gebiet der Vilcanota. Sie besteigen dabei 14 Gipfel über 5000 m und den 6076 m hohen Chachani.

1978 

konzentrieren sich die Aktivitäten der Sektion wieder mehr auf den Hüttenbereich. Aufgrund behördlicher Auflagen muss die Er­ neuerung der Wasserversorgung der Hochland­ hütte und des Soiernhauses in Angriff genom­men werden.

Frau Dr. Irmtraud Dreßl­Kasy übernimmt die Bewirtschaftung der Hochland­hütte.

Georg Roll organisiert eine dreiwöchige Gemeinschaftstour zur nordgriechischen Insel Samothraki, an der sich sieben Hochländer, da­ runter auch der Erste Vorsitzende Hans Acker­ mann, beteiligen. Eine ebenso große Gruppe der Jungmannschaft unter Leitung von Dr. Gerhard Meyer und Horst Keuchel schließt sich zeitweise an.

1979 

scheitert aus formalen Gründen ein Antrag auf Änderung der Satzung (Aufnahme von Frauen). Fred Höllmüller wird zum Leiter der Jugend gewählt. Er beginnt sofort mit dem Neuaufbau der Jugendgruppe und unternimmt mit den Jugendlichen auch gleich interessante Touren. Helmut Blümel führt die erste natur­ kundliche Wanderung („Blumentour“), die weiterhin fester Bestandteil des Tourenprogramms wird. Alois Mittermaier wird zum Naturschutzreferenten gewählt und löst damit Fritz Schachinger nach 11jähriger Tätigkeit ab.

1980 

wählt die Hauptversammlung des Alpenvereins unser Mitglied Dr. Fritz März zum Ersten Vorsitzenden. Er hat den Alpenver­ein geprägt wie kein Anderer und hat vor allem das Selbstbewusstsein des Alpenvereins als Bergsteigerverein gefördert und gestärkt. Er übt dieses verantwortungsvolle Amt bis 1992 aus.

Bei einer Skitour der Jugend auf den Hirsch­berg kommt der Jugendliche Meinhard Wruck in einer Lawine ums Leben. Betrauern müssen wir auch den Tod der Ehrenmitglieder Professor Josef Pölcher und Hanns Herkert.

1981 

zieht es 12 Hochländer wieder in die Ferne. Unter Leitung von Otto Moser geht die Kundfahrt in das Gangotrigebiet im Garhwal Himal, um den noch unbestiegenen 6617 m hohen Karchakund zu erobern. Leider zwingt ein Wettersturz mit starken Schneefällen 400 m unter dem Gipfel zur Umkehr. Dennoch gelingt Hans Tschammler und Harro Zubowski die Besteigung des 6640 m hohen Kedernath Dome.

Auf der Hochlandhütte muss nach Auflösung der Gebirgstragtierkompanie der Bundeswehr die Hüttenver­ und entsorgung auf Hubschraubertransport umgestellt werden. Die Errichtung der Dreikammerklärgrube zur Abwasserentsorgung der Hochlandhütte wird abgeschlossen. Die Bauausführung in eigener Regie und die freiwillig geleisteten Arbeits­ stunden sparen rund 20.000 DM Lohnkosten.

Georg Roll führt eine kleine Gruppe von drei Hochländern acht Tage lang durch die Berge der kanarischen Insel Gomera.

1982 

bringt einen Wechsel in der Ver­einsführung. Die beiden Vorsitzenden Hans Ackermann und Walter Berleb, sowie Schatz­ meister Theo Guggemos stehen aus Alters­ gründen nicht mehr zur Verfügung. Ehren­mitglied Hans Ackermann hat rund 35 Jahre als Erster Vorsitzender die Sektion geleitet. In den ersten Jahren seiner Amtszeit sorgte er für den Wiederaufbau unserer Sektion und darüber hinaus auch für die Wiedergründung und den Aufbau des DAV.

Die Mitgliederversammlung wählt folgenden Vorstand:

Erster Vorsitzender Dr. Gerhard Meyer

Zweiter Vorsitzender  Alois Mittermaier

Schatzmeister Herbert Zellner

Vertreter der Sektionsjugend Otto Moser

Die Sektion beklagt den Tod von Dr. Eugen Allwein sen.. Als langjähriger Vorsitzender der Sektion war er auch zugleich einer ihrer besten Bergsteiger.

Unter Leitung von Fred Höllmüller durchquert die Jugendgruppe die Insel Korsika. Zu Beginn des Jahres zerstört eine Lawine die Talstation der Materialseilbahn zum Soiern­ haus. Unter großen Anstrengungen der Sektion wird bis zum Jahresende die Talstation wieder errichtet.

1983

nimmt einen ruhigen Verlauf, sodass sich der neue Vorstand gut einarbeiten kann.

1984 

wird schon zu Beginn des Jahres über­ schattet vom tragischen Tod unseres Hütten­ referenten Hans Tschammler, der bei einer Arbeitstour auf die Mühltalalm in einer Lawine ums Leben kommt.

Des Weiteren müssen wir den Tod der sehr verdienten Mitglieder Hans von Bomhard und Toni Greindl beklagen.

Die seit 1982 von Dr. Thomas Pfaff geleitete Jung­ mannschaft unternimmt, wie schon in den letz­ ten Jahren, große und schwierige Berg­ und Klettertouren. Unser Mitglied Werner Sedlmair, schon seit 1995 in der Geschäftsstelle des Alpenvereins tätig, wird zum Hauptgeschäfts­ führer des Deutschen Alpenvereins gewählt. Bis 1990 übt er diese anspruchsvolle Tätigkeit aus.

1985 

wird mit dem Umbau der Hochlandhütte begonnen unter der strengen, sektions­ internen Auflage, das Aussehen der Hütte nicht zu verändern. Dabei wird der Anbau auf der Nordseite erneuert, die Küche verlegt und Wohnmöglichkeit für den Hüttenwirt verbes­ sert. Naturschutzreferent Karl Endriß macht im Sommer eine Bestandsaufnahme der Blumen, die im Bereich der Hochlandhütte blühen.

1986 

erhält Ehrenmitglied Hans Ackermann das Bundesverdienstkreuz am Bande u. a. auch wegen seiner besonderen Verdienste um den Wiederaufbau des Alpenvereins nach dem Krieg. Dr. Fritz März wird für weitere sechs Jahre zum Ersten Vorsitzenden des Alpenver­ eins gewählt.

Der Umbau der Hochlandhütte wird abge­schlossen und mit einer Bergmesse feierlich eingeweiht.

Auf dem Soiernhaus geht nach 30 Jahren Hüttenwirtstätigkeit die Ära Rüth zu Ende. Neue Hüttenpächter werden Inge und Wolfgang Ziemer aus Krün.

Georg Roll führt eine Gruppe von Hochländern in den Osten von Anatolien.

1987 

übernimmt Claus Haberda die Leitung der Jungmannschaft.

1988

wird auf der Hochlandhütte eine Solaranlage und ein Telefon installiert. Nach einem Jahrzehnt als Jugendleiter gibt Fred Höllmüller diese Aufgabe an Thomas Müller weiter. Die wieder sehr aktive Jungmannschaft beginnt mit der Planung einer Kundfahrt nach Peru. Ziel ist das Vilcanota­Gebirge. Am 15. August stehen sechs Jungmannen der Sek­tion auf dem 6384 m hohen Ausangate.

Die Zahl der Mitglieder ist auf 392 gefallen. Eine Analyse der Altersstruktur der Mitglieder ergibt ein Durchschnittsalter von 52 Jahren.

1989 

wird eine Übersicht über den Ausbil­dungsstand in der Sektion erstellt. Danach haben sechs Mitglieder eine abgeschlossene Fachübungsleiterausbildung, weitere sechs ha­ ben Ausbildungs­ und Fortbildungskurse für Fachübungsleiter besucht und sechs Mitglieder haben an Jugendleiterkursen teilgenommen. Ehrenmitglied Werner Beindner feiert das 25­jährige Jubiläum als Referent der Mertel­hütte.

1990 

bringt grundsätzliche Änderungen für die Sektion. Die Mitgliederversammlung be­ schließt in schriftlicher und geheimer Abstim­mung mit großer Mehrheit die Änderung der Aufnahmebestimmungen. Ab jetzt können Frauen Mitglieder der Sektion werden. Ein 88 Jahre langer Abschnitt in der Sektionsge­ schichte ging damit zu Ende.

Auf dem Soiern­haus beginnen Planungen für den Umbau der Hütte.

Volker Kron und Michi Wärthl reisen ins Pamir. Michi Wärthl gelingt die Besteigung des Pik Koshnjewskaja, 7105 m, und des Pik Kommunismus, 7595 m. Walter Berleb ist 50 Jahre Mitglied der Sektion und beschreibt seine Erfahrunge und Erlebnisse während dieser Zeit.

1991

organisiert und leitet Michi Wärthl die „Karakorum­ Expedition 1991 der DAV Sektion Hochland zum Momhil Sar 7342 Meter“, an der Mitglieder der Jungmannschaft teilnehmen. Die Expedition muss in 6200 m Höhe wegen schlechten Wetters, Neuschnee und extrem ho­ her Lawinengefahr abgebrochen werden.

1992

steht ganz im Zeichen des 90­jährigen Gründungsjubiläums. Nahezu 300 Hochländer mit Angehörigen versammeln sich zu dieser Feier im Grünen Saal der Augustiner Gaststätte. Die Jugend zeigt in einer Fotoausstellung die Aktivitäten der letzten Jahre, Franz Xaver Wagner führt in einem humorvollen Lichtbildervortrag durch die Sektionsgeschichte und der Erste Vorsitzende, Dr. Gerhard Meyer, beschreibt in seinem Festvortrag die wesentlichen Geschehnisse seit Gründung der Sektion.

Ohne das Äußere der Hütte zu verändern, werden im Soiernhaus die Räume für den Hüttenpächter und die Küche umgebaut.

1993 

beschließt die Mitgliederversammlung den Umbau der Mühltalalm. Der Umbau des Soiernhauses wird abgeschlossen und die Solaranlage er­ weitert. Helmut Blümel führt bei seiner natur­ kundlichen Wanderung 40 Teilnehmer durch das Weidmoos bei Ettal. Anschließend wird die Klosterkirche Ettal besichtigt und die Klosterbrauerei, die unser Mitglied Josef Prummer leitet.

1994

ist wieder Wahljahr. Dr. Gerhard Meyer steht für den Ersten Vorsitzenden nicht mehr zur Verfügung. Die Mitgliederversammlung wählt folgenden Vorstand:

Erster Vorsitzender Alois Mittermaier

Zweiter Vorsitzender Dr. Thomas Pfaff

Schatzmeister Herbert Zellner

Vertreter der Thomas Müller Sektionsjugend

Dr. Gerhard Meyer übernimmt das Amt des Ausbildungsreferenten.

Am 12. Juni feiert Hans Schuckall bei bester geistiger und körperlicher Verfassung seinen 100. Geburtstag. Der Erste Vorsitzende und die Ehrenmitglieder Hans Ackermann, Werner Beindner, Hans Halbig und  Toni Wiedemann überbringen die Glückwünsche der Sektion. Hans Dreßl feiert das 25jährige Jubiläum als Referent der Hochlandhütte.

Michi Wärthl besteigt im jugendlichen Alter von 23 Jahren den 8611 m hohen K2 im Himalaja.

1995 

trauert die Sektion um die verstorbenen Ehrenmitglieder Hans Ackermann und Hans Halbig. Die Lücke, die Hans Halbig nach 32 Jahren Hüttenreferent des Soiernhauses hinter­ lässt, wird von Werner Grebler als neuem Hüttenreferenten geschlossen. Der Umbau der Mühltalalm wird abgeschlossen. Die Gesamt­ kosten von 60.000 DM werden teilweise durch Spenden aufgebracht.

1996 

ernennt die Mitgliederversammlung Gustl Bernatz, Walter Berleb und Otto Moser aufgrund ihrer Verdienste für die Sektion zu Ehrenmitgliedern. Außerdem beschließt sie den Bau der Abwasserentsorgungsanlage für das Soiernhaus. Geplante Gesamtkosten 300.000 DM.

Thomas Müller tritt als Vertreter der Sektionsjugend im Vorstand zurück. Seine Aufgabe übernimmt für die Zukunft Andi Maurus. Georg Roll beendet mit der Maiwanderung 1996 seinen „Kreis um München“, den er 1988 beginnend in 15 Wanderungen durchführte. Er beschließt damit auch seine Führungstätigkeit für die Sektion. Bei insgesamt 32 Wanderungen führte er weit über 1000 Hochländer und Gäste durch das schöne bayerische Land.

Claus Haberda und Volker Kron besteigen den 6194 m hohen Denali (Mt. McKinley) in Alaska.

Eine kleine Gruppe von Hochländern unter Leitung von Dr. Gerhard Meyer begibt sich auf „Schwedenkundfahrt“ mit Ski, Schlitten und Zelt.

Unter Leitung von Stefan Dräxl unternimmt die Sektionsjugend eine Durchquerung Schottlands, an der sich 16 Jugendliche beteiligen.

1997 

sind satzungsgemäß wieder Wahlen. Der Vorstand wird wie folgt gewählt:

Erster Vorsitzender Alois Mittermaier

Zweiter Vorsitzender Dr. Thomas Pfaff

Schatzmeister Herbert Zellner

Vertreter der Andi Maurus Sektionsjugend

Der Beirat bleibt gegenüber 1994 unverändert. Das DAV Projekt „Skibergsteigen umwelt­ freundlich“ beginnt. Dieses Projekt soll den Lebensraum der Wildtiere sichern, ohne dass die traditionellen Skitouren wesentlich einge­ schränkt werden. Die Abwasserentsorgungs­ anlage für das Soiernhaus wird gebaut und im

Herbst in Betrieb genommen. Bei dieser Anlage werden die Abwässer in einem Sammelschacht bei der Hütte zusammengefasst und über eine Druckleitung in die Kläranlage beim Hundstall gepumpt.

1998 

überschreitet die Mitgliederzahl erst­ mals seit 1939 wieder die 500er­Marke. Helmut Blümel, langjähriger Rechnungsprüfer und Leiter der naturkundlichen Wanderungen stirbt. Auf der Hochlandhütte wird erstmals ein großes Hochländertreffen veranstaltet. Die Sektion ist seit diesem Jahr im Internet präsent.

1999 

wird auf der Hochlandhütte das 90­jäh­rige Hüttenjubiläum gefeiert. Die Abgabe der Tourenberichte ist wie in den Vorjahren auf niedrigem Niveau geblieben. Dennoch gehen die Hochländerinnen und Hochländer fleißig ins Gebirge und machen viele und auch an­ spruchsvolle Touren.

2000 

bleibt bei den Wahlen der Vorstand gegenüber 1997 unverändert. In den Beirat wer­ den gewählt: Tine Abegg, Zweite Schrift­ führerin; Stefan Olbert, Jungmannschaftsleiter und Peter Kronski, stellvertretender Hüttenre­ ferent Mertelhütte. Ehrenmitglied Otto Moser stirbt. Er hat viele Funktionen in der Sektion ausgeübt bis hin zum Vertreter der Sektions­ jugend im Vorstand. Die Sektionsjugend gründet eine weitere Kindergruppe und deckt damit den Altersbereich von 6 bis 27 Jahren ab. Auf der Hochlandhütte wird eine neue Solaranlage installiert. Auf der Arnspitzütte wird das 90­ jährige Hüttenjubiläum gefeiert.

2001

steigt die Mitgliederzahl der Hochland­ jugend auf 135. Mit 75 Touren und Veranstal­ tungen ist sie sehr aktiv und deckt das gesamte Spektrum der alpinen Aktivitäten ab. In un­ serem Arbeitsgebiet wird das Projekt „Skiberg­ steigen umweltfreundlich“ abgeschlossen. Für die Sanierung des Wörnersattelweges werden 340 freiwillige Arbeitsstunden geleistet. Eine Lawine zerstört die Talstation der Material­ seilbahn zum Soiernhaus. Der Wiederaufbau wird mit einem erheblichen Anteil an Eigen­ leistung im August abgeschlossen.

Schlussbemerkung

Die Quellen dieser Chronik sind die voll­ ständigen Jahresberichte der Sektion über 100 Jahre mit einem Umfang von rund 2500 Seiten, die handgeschriebene Chronik vom Grün­ dungsjahr bis 1929, das Mitteilungsblatt der Sektion „Der Hochländer“ von 1926 bis 1943 und verschiedene andere Publikationen. Viele Informationen und Hinweise habe ich von Sek­ tionsmitgliedern erhalten. Für diese Hilfe be­ danke ich mich recht herzlich. Diese Chronik kann nur ein Auszug aus dem 100­jährigen Sektionsgeschehen sein. Die Auswahl habe ich nach meinem subjektiven Empfinden vorge­ nommen. Sollte das eine oder andere Ge­schehen nicht oder nicht im erwarteten Umfang erwähnt sein, so bitte ich um Nachsicht.

  

 

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